Mein Werkzeugkoffer

Heute will ich mal über die Möglichkeiten schreiben, die wir alle haben, um unser Leben gut zu leben, um unsere Probleme anzupacken, um uns (wieder) gut zu fühlen. Für mich nenne ich das „meinen Werkzeugkoffer“. Dieser beinhaltet alles, was ich brauche. Ich muss nur zugreifen.

Hier ein paar Beispiele:

  1. Wenn ich einen Fehler gemacht habe und nicht weiß, wie ich mich nun verhalten soll, was ich tun soll:

Dann gehe ich los und beschäftige mich während des Gehens gedanklich die ganze Zeit mit dem Problem, lasse es mir immer wieder durch den Kopf gehen, immer wieder, immer wieder. Ich versuche an nichts anderes zu denken. Und spätestens nach 20 Minuten hat sich etwas verändert. Entweder hat das Problem seine Brisanz verloren („Wieso habe ich mir eigentlich so einen Kopf gemacht?“) oder es ist (mindestens) eine Lösung da. Das ist immer wieder sehr frappierend – und so erleichternd. Im Grunde ist es eine Art der Meditation, sich auf etwas zu konzentrieren, zu fokussieren.
(inspiriert von dem Buch „Nimm dein Problem und geh los“ von Thom Hartmann)

  1. Wenn ich gegen etwas einen inneren Widerstand fühle, wie mir das schon mal passiert, wenn ich z.B. einen neuen Newsletter schreiben will:

Dann bleibe ich, im wahrsten Sinne des Wortes, stehen oder sitzen und stelle mich dem Widerstand (anstatt vor ihm wegzulaufen) und nehme sozusagen Kontakt auf. Ich frage, was er mir sagen möchte. Da kommt dann häufig so was wie: „Das will doch keiner lesen.“ oder „Das wird nicht gut.“ oder „Dann springen bestimmt Leser ab…“ Und dann schaue ich mir diese Gedanken an und frage mich, ob das wirklich wahr ist, was ich da denke. Nun ja, das kann wahr sein, muss aber nicht. Vielleicht will das nicht jeder lesen. Das muss okay sein. Vielleicht wird das nicht gut. Aber für wen? Und für wen nicht? Und wenn jemand meine Beiträge nicht mehr lesen will, ist das okay. Dann hat der/diejenige eine Entscheidung für sich getroffen. Gut so!

Also, vielleicht ist an meinen Gedanken etwas dran. Dann ist das eben so. Dann gilt es zu akzeptieren, was passiert. Es sollte mich aber nicht davon abhalten, das zu tun, was ich gern tue – nämlich meine Gedanken niederzuschreiben 😉

  1. Wenn ich glaube, nicht genug getan zu haben, nicht das richtige getan zu haben:

Dann sage ich mir „Wir tun immer das Beste, was wir können.“ Als ich das zum ersten Mal hörte, dachte ich, das stimmt doch nicht. Das kann nicht sein, wenn man an alles Böse auf der Welt denkt. Aber darum geht es gar nicht. Es geht darum, zu verstehen, dass jeder Mensch immer sein Bestes versucht. Ob das nun subjektiv oder objektiv auch so ist, sei dahingestellt. Aber jeder für sich tut immer das Beste, was er gerade in dem Moment kann, wo er oder sie es tut.

Und was habe ich sonst noch so in meinem Werkzeugkoffer?

Meine „Sprüche“: Ich habe eine regelrechte Sprüchesammlung. Jeden Morgen nehme ich mir einen und schaue ihn mir eine Weile an, nehme ihn mit in den Tag. Hier eine kleine Auswahl meiner Favoriten:

„Et küt, wie et küt.“ – „Et is, wie et is.“
„Mache jeden Tag einen Fehler.“
„Starke Menschen sind nicht die, die immer gewinnen, sondern die, die nicht aufgeben.“

Und: Ich nehme mir jeden Morgen (noch im Bett liegend) etwas vor. Wie ich heute sein will. Wie ich heute reagieren möchte. Was ich heute mitteilen will.
Und dann nehme ich mir vor, immer wieder liebevoll darauf zurückkommen, was ich mir vorgenommen hatte.

Was ist in Ihrem/deinem Werkzeugkoffer? Was ist es wert, mit anderen geteilt zu werden?

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2 Kommentare

  1. Was ist ein meinem Werkzeugkoffer? Ich nenne es augenzwinkernd: Dramasubtraktion

    „Nimm einfach mal das Drama raus“ – sagte eine nahestehende Person zu mir, als ich mich furchtbar über jemanden geärgert hatte. „Was soll das denn, ich rege mich darüber auf, ich bin sauer, das war unmöglich…“, dachte ich spontan und immer noch wütend.

    Einen Versuch habe ich dann trotzdem gemacht und war ganz erstaunt: Sofort erscheint alles aus einem ganz anderen Blickwinkel, ähnlich, als wenn ich bei „the Work“ gefragt werde: „Was wäre, wenn Du diesen Gedanken nicht denken könntest?“
    Das hilft mir oft, wenn ich mich über jemanden geärgert habe.

    P.S.: Und auch das „Drama“ an sich, so losgelöst von der Ursache, steht da so ganz alleine und nicht mehr betrachtet völlig anders da, da muss ich oft schmunzeln.


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